Die Acai Beere wird als neues Superfood gefeiert. Doch was ist dran, beziehungsweise was ist drin in der kleinen dunkelblauen Beere? Bereits seit Jahrhunderten wird sie als Nahrungsmittel geschätzt. Indigene Völker in Südamerika verwenden die ein bis zwei Zentimeter großen, dunkelblauen Beeren hauptsächlich für Speisen oder Getränke, aber auch äußerlich angewendet als Açai-Öl. Da die Acai-Beere im Regenwald weit oben auf den bis zu 30 Meter hohen Palmen mit dem botanischen Namen Euterpe oleracea wächst, ist die Ernte nicht ungefährlich. Doch die Mühe lohnt sich. Die Açai-Frucht besteht nur zu etwa zehn Prozent aus Fruchtfleisch, der Rest aus einem Kern. Aus dem Fruchtfleisch kann entweder Püree, Saft, Pulver oder Öl hergestellt werden.
Die volle Kraft der Amazonasbeeren
Die Acai Beere ist ein natürlicher Calcium-Lieferant. Calcium ist ein Mineralstoff, der sich vor allem in den Knochen und in den Zähnen befindet und für die Stabilität des Körpers eine wichtige Funktion einnimmt. Pro 100 Gramm Beeren sind in etwa 130 bis 310 Milligramm Calcium enthalten. Damit der Mineralstoff jedoch vom menschlichen Organismus aufgenommen werden kann, ist eine ausreichende Zufuhr von Vitamin D3 notwendig. Weil die Acai Frucht auch Vitamin D enthält, kann das Calcium ideal aufgenommen werden, was sich positiv auf die Knochen und Zähne auswirkt.
Auch Vitamin B ist bei den Inhaltsstoffen der Açai Beere enthalten. Die wasserlöslichen Vitamine B1, B2, B3 und B6 sind für einen funktionierenden Kohlenhydrat-Stoffwechsel, die Schilddrüse, bessere Nervenfunktionen, höhere Konzentrationsfähigkeit, schöne Haut und zum Schutz vor Nervenschädigungen zuständig. Kalium reguliert den Wasserhaushalt und ist wichtig für die Weiterleitung von Reizen innerhalb der Nerven.
Acai besteht fast zur Hälfte aus Omega-3 und Omega 9-Fettsäuren. Diese schützen das Herz und wirken sich positiv auf das Blutkreislaufsystem aus. Außerdem sind Omega-3-Fettsäuren wichtig für die Hormonproduktion. Die Kombination aus Vitamin C und Vitamin E stärkt zudem das Immunsystem und unterstützt die Erneuerung der Zellen. Daneben sind in der Acai Frucht noch Magnesium, Zink und Kupfer enthalten.
Anti-Aging-Effekt dank der Acai Beere
Besonders der hohe Gehalt an Antioxidantien macht die Acai Beere auch für die Körperpflege interessant. Antioxidantien sind besonders wichtig, weil sie verhindern, dass freie Radikale Zellschäden verursachen, die nicht nur den Alterungsprozess beschleunigen, sondern auch Krankheiten begünstigen.
Die Wirkstoffe der Anti-Aging-Beere fangen freie Radikale, die Zellen angreifen und altern lassen. Die in der Acai Frucht enthaltenen Anthocyanen, eine Form von Antioxidantien, hemmen die Bildung von freien Radikalen, die in der Entwicklung von Krankheiten eine entscheidende Bedeutung haben können. Neben Krankheiten können freie Radikale auch eine schnellere Hautalterung verursachen.
Eine Studie an der Texas A&M University hat ergeben, dass die in der Acai Beere enthaltenen Antioxidantien vom menschlichen Körper aufgenommen werden können. Bereits durch den Verzehr der Palmenfrucht wird eine vermehrte antioxidative Aktivität festgestellt.
Bei oberflächlichen Kratzern können sie den Heilungsprozess unterstützen. Ihre Haut wirkt jünger, wird geschmeidiger und besser durchblutet. Das wertvolle Öl der Palmenfrucht mildert Fältchen und repariert Hautschäden. Reife Haut profitiert zusätzlich von ihren feuchtigkeitsspendenden Eigenschaften. Nicht nur die Haut, sondern auch trockenes, strapaziertes Haar wird genährt und bekommt frischen Schwung. Die Wirkstoffe sind auch in anderen Früchten in hohen Konzentrationen vertreten, doch nur in der Acai sind sie in dieser günstigen Kombination vorhanden, die Haut und Haar pflegt und Sie frisch in den Tag starten lässt.
Weniger Appetit durch Acai?
Angeblich sollen Acai Früchte den Stoffwechsel ankurbeln und appetithemmend wirken. Studien, ob diese Vermutungen tatsächlich stimmen, sind zwar nicht wissenschaftlich bewiesen. Feststeht jedoch, dass die Açai Frucht aufgrund ihrer wertvollen ungesättigten Fette und der hochwertigen Ballaststoffe eine schnellere Sättigung hervorruft. Das kann Heißhungerattacken verhindern.
Die Acai Beere schmeckt erdig, fettig und teilweise nussig und sie ist äußerst nahrhaft. Grund dafür ist ihr hoher Anteil an einfach und mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Diese kann der Mensch jedoch nicht selbst herstellen und müssen daher von außen zugeführt werden. 50 Prozent der Kalorien entfallen auf die enthaltenen Fette, Zucker hingegen enthält die Frucht nur sehr wenig.
Über 40 Prozent der Beere bestehen aus Ballaststoffen, die die Verdauung unterstützen und den Stoffwechsel anregen. Diese quellen im Darm auf und werden beinahe unverändert ausgeschieden. Indem dadurch giftige Stoffe aus dem Körper geleitet werden, wird auch die Darmflora gestärkt.
Hält das Superfood, was es verspricht?
Die kleinen blauen Beeren, die hauptsächlich in Brasiliens Regenwald wachsen, verderben bereits 36 Stunden nach der Ernte. Aus diesem Grund ist es in Europa quasi unmöglich, frische Beeren zu erhalten. Indem die Acai Beeren direkt nach der Ernte gefriergetrocknet werden, bleiben aber die meisten Inhaltsstoffe erhalten. Die gefrorenen Früchte werden anschließend entweder zu Pulver oder zu Püree verarbeitet. Dank der modernen Herstellungsverfahren können beinahe 100 Prozent reines Acai Pulver produziert werden.
Weil die Früchte außerhalb Südamerikas nicht pur verzehrt werden können, sondern nur in Kapseln oder püriert, sollte die Acai Beere nur als Nahrungsergänzung verwendet werden und nicht als vollwertiges Obst betrachtet werden. Für eine besondere Aufwertung und einen farblichen Kick in Smoothies eignet sich das Pulver allerdings wunderbar. Dabei isst nicht nur das Auge mit, sondern die wertvollen Inhaltsstoffe bleiben bei dem schonenden „Freeze drying“-Verfahren erhalten.
Sollte Acai als Bio-Variante gekauft werden?
Egal, ob als Nahrungsergänzungsmittel oder als Kosmetikprodukt: eine hohe Qualität ist sehr wichtig. Nur dann sind all die wertvollen Inhaltsstoffe der Açai Beere enthalten. Durch den Verzicht auf Zusätze und Konservierungsstoffe, können Sie von der reinen Kraft der Dschungelbeere profitieren. Am besten ist es, wenn die Beeren aus biodynamischem Anbau stammen und nachhaltig produziert werden. Außerdem sollten Sie auf Gütesiegel achten, damit Sie auf der sicheren Seite sind. Acai Pulver sollte zum in reiner Form vorliegen und nicht mit anderen Stoffen wie Reispulver gestreckt werden.